Volksvertreter Karl-Georg Schroll
Kreistag in Landkreis Trier-Saarburg - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Landrat Schartz:Halten Sie Ihr Versprechen! Führen Sie die Oberstufe an der IGS Hermeskeil ein!
Piraten zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Am 05.03.2015 hatte ich einen Antrag im Kreistag zur Problematik „IGS Hermeskeil“ eingereicht. Herr Schartz teilte mir mit Schreiben vom 10.03.2015 mit, dass dies ein Antrag sei, der eine Tagesordnung begründe, ich jedoch nicht das Recht habe, als Einzelmandatsvertreter einen solchen Tagesordnungspunkt zu setzen. Formal gesehen hat er Recht. Freundlicherweise will er meinen Antrag trotzdem in der nächsten Sitzung verteilen lassen (der Antrag ist unter “Kreistag Trier-Saarburg/Anträge” einzusehen).
Mir geht es um eine rasche politische Weichenstellung, zum Nutzen von Eltern, Schülern, Lehrern und zukünftige schulpolitische Entscheidungen im Landkreis. Denn in benanntem Schreiben führt Herr Schartz aus, dass die Causa „IGS Hermeskeil“ erst in der letzten Kreistagssitzung am 13.07.2015 behandelt werden soll. Vorausgehen soll dieser Entscheidung eine Elternbefragung. Das ist zu spät für eine elternfreundliche Entscheidung.
Ich habe ein Gespräch mit der Schulleitung geführt, und ich sehe mich bestätigt, dass ein so später Beschluss über die Einrichtung der Oberstufe an der IGS als „katastrophal“ einzuschätzen ist. Aufgrund der Berichterstattung im TV (05.03.2015) haben schon zahlreiche Eltern ihren Antrag zurückgezogen. Es steht auch zu befürchten, dass die IGS in ihrem Fortbestand gefährdet ist, wenn die Oberstufe nicht eingeführt wird. Fakt ist jedoch auch, dass die damalige Planung der IGS in Hermeskeil eine Oberstufe zwingend vorsah, käme es anders (wie derzeit vom Landrat propagiert), müsste der Kreis Trier-Saarburg diese Ausnahme begründen.
Es steht einiges auf dem Spiel, wenn die Oberstufe nicht eingeführt wird:
– Der Elternwille würde dann seit Einrichtung der IGS (2010) ad absurdum geführt werden; immerhin handelt es sich um eine Schulform mit derzeit ca. 600 Schülern (+ Eltern),
– Die Geschäftsgrundlage, die 2009 vom Landkreis Trier-Saarburg zur Einrichtung der IGS beschlossen wurde, würde aufgegeben, sozusagen torpediert werden (zur Einrichtung siehe u. a. MORO),
– Eine Elternbefragung – auch wenn sie sofort eingeleitet werden würde – käme zu spät, da Eltern die Entscheidung, wo ihre Kinder zur Schule gehen, frühzeitig treffen,
– Diese angestrebte Elternbefragung halte ich für nicht aussagekräftig, da jetzt schon die Eltern verunsichert sind (durch den TV-Artikel). Angemessen wäre, vor dem Hintergrund einer solchen Entscheidung, eine Haushaltsbefragung durchzuführen. Auch ist zu fragen, welche Eltern befragt werden sollen (auch die, die sich jetzt umorientiert haben?)? Eine solche Befragung hat keine objektive Grundlage.
– Die IGS bildet eine ideale Ergänzung zur Schulform Gymnasium: während dort einer der Schwerpunkte auf musische Bildung liegt, bietet die IGS mit ihrem Oberstufenkonzept zwei Schwerpunkte an, die in der heutigen Zeit wichtige gesellschaftspolitische Ziele beinhalten:
. Gesundheit und Pflege
. Management im Mittelstand
– Diese Schwerpunkte der Oberstufe der IGS gefährden keine andere Schulform, auch die am Ort ansässige BBS nicht (die Berufsschüler in den klassischen Lehrberufen – nach IHK- und HWK-Ausbildungsrolle – müssen sie ihre duale Ausbildung in den Orten Trier, Saarburg, Bad Kreuznach u.w. absolvieren. In Hermeskeil gibt es dafür keine Kompetenz).
Es käme einer „Katastrophe“ gleich, wenn die Oberstufe nicht eingeführt würde. Man kann sich natürlich auch schon mal Gedanken machen, was mit der Investition von 17 Millionen geschehen soll, die der Landkreis 2009 angepackt hat. Die IGS stellt eine Verbesserung der Schullandschaft im Landkreis dar. Die Nutzung der Gebäude an andere stellt keine Innovation dar. Und was passiert mit den Schülern und den Eltern, die dem Landkreis 2010 vertraut haben? Eine Schulform gegen die andere auszuspielen ist in höchstem Maße unseriös und verprellt die Bürgerinnen und Bürger. Zurückgehende Schülerzahlen können nicht als Argument herhalten. Der demografische Wandel ist mindestens schon seit dem Jahr 2000 bekannt (Bericht Bundesamt für Bau- und Raumordnung, 2000), somit erst Recht bei der Einführung der IGS im Jahr 2010.
Die PIRATENPARTEI unterstützt die Einführung der OS an der IGS Hermeskeil.
Dr. Karl-Georg Schroll - Ausgeschieden | |
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