Gemeinwohl schützen - Bio erhalten und vor Ort die Domäne Fredeburg stärken!

Petition richtet sich an
Haupt- und Innenausschuss des Kreises

4.976 Unterschriften

Sammlung beendet

4.976 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet Juli 2025
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Haupt- und Innenausschuss des Kreises

Die Domäne Fredeburg ist als kreiseigener Pachtbetrieb des Kreises Herzogtum Lauenburg ein Leuchtturm für ökologische Landwirtschaft, Klimaschutz, Ausbildung, regionale Wertschöpfung und gelebte Nachhaltigkeit. Doch durch drohenden Flächenverlust und Vergabekriterien des Kreises, welche wichtige Nachhaltigkeitsleistungen nicht ausreichend berücksichtigt, gerät der Betrieb und die Existenz der hier arbeitenden Menschen in Gefahr.

Wir fordern die Politik und Verwaltung des Kreises Herzogtum Lauenburg auf:  

  • Ein wirklich faires, zeitgemäßes und transparentes Vergabesystem für die Verpachtung kreiseigener, landwirtschaftlicher Flächen einzuführen.
  • Gemeinwohlleistungen zu berücksichtigen (z.B. Boden- und Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und Vermarktung, Verzicht auf Pestizide, Arbeitsplätze, Ausbildung)   
  • Bestehende Einzelpachtflächen bevorzugt an die Domäne Fredeburg und andere regionale Biobetriebe zu verpachten.
  • Den Fortbestand der Domäne Fredeburg als ökologischen Landwirtschaftsbetrieb zu sichern.

Begründung

Unser Verpächter, der Kreis Herzogtum Lauenburg, hat durch Tausch eine unserer langjährig gepachteten Einzelpachtflächen abgegeben und nach Pachtende 2027 werden wir diese Fläche endgültig verlieren. Es handelt sich dabei um 4 Hektar Acker- und 3 Hektar Grünland, rund 5 Prozent unserer Nutzfläche. 

Doch es geht noch weiter: Da 2027 alle Pachtverträge für unsere Einzelpachtflächen mit dem Kreis enden und neu vergeben werden sollen, betrifft dies dann immerhin über ein Viertel der von uns bewirtschafteten Fläche! Lediglich die Kernfläche, die Domänenpacht bleibt davon unberührt. 
 
Die Möglichkeit, zusätzliche Einzelpachtflächen nutzen zu können, ist für unseren Betrieb besonders wichtig, da die Domänenfläche relativ klein ist und nicht ausreichen würde, um den wachsenden Bedarf unserer Kunden und Kundinnen zu sichern. 

Die im Haupt- und Innenausschuss des Kreises zur politischen Abstimmung stehenden Vergabekriterien für die Verpachtung dieser Einzelpachtflächen benachteiligen uns und auch andere Biobetriebe der Region. Würde der Antrag in der jetzigen Fassung angenommen, würde dies die wirtschaftliche Grundlage der Domäne Fredeburg in Gefahr bringen.  

Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Unterschrift, die Verantwortlichen im Haupt- und Innenausschuss des Kreises zu einem konstruktiven Dialog mit uns über die Verlängerung auslaufender Pachtverträge oder durch Ausgleichsflächen ersetzte Pachtflächen zu bewegen! Herzlichen Dank von allen auf der Domäne Fredeburg

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Douglas Antonio, Hamburg
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 01.07.2025
Sammlung endet: 31.08.2025
Region: Herzogtum Lauenburg
Kategorie: Landwirtschaft

Neuigkeiten

  • Liebe Freundinnen und Freunde,
    auf dem Foto seht ihr die Lange Koppel im Herbst 2025 – ein Stück Land, das wir seit fast 24 Jahren vom Kreis gepachtet haben. Mit viel Sorgfalt und Verantwortung haben wir diesen Boden bearbeitet, gepflegt und verbessert. Im Laufe der Jahre ist daraus mehr geworden als nur eine Fläche – er ist Teil unserer Geschichte und unseres Engagements.
    Auf dem leichten Boden konnten wir den Humusgehalt nachweislich von 1,8 auf 2,7 Prozent steigern – ein sichtbares Zeichen dafür, wie lebendig Boden werden kann, wenn man ihn sorgfältig behandelt. Seit wir den Acker bewirtschaften verzichten wir vollständig auf Pestizide und synthetische Dünger. Dadurch haben wir schätzungsweise 25.000 Liter Heizöläquivalent eingespart – und noch viel wichtiger: wir haben Lebensraum geschaffen und Bodenfruchtbarkeit aufgebaut.
    Umso schmerzlicher ist es, dass wir diesen Acker im Jahr 2027 verlieren werden – durch einen Flächentausch des Kreises, von dem wir erst erfuhren, als die Entscheidung längst gefallen war.
    Ihr habt uns mit eurer Unterstützung bei unserer Petition den Rücken gestärkt – mit dem Ziel, dass wir einen Ausgleich für den Flächenverlust erhalten und dass in die neuen Vergabekriterien des Kreises künftig Gemeinwohlaspekte einfließen.
    Eure Stimmen und Kommentare haben uns große Wertschätzung und Ermutigung geschenkt – dafür danken wir euch sehr!
    Leider wurde unsere Petition von den politischen Vertreter:innen des Kreises nicht aufgegriffen. Wir haben keinen Ersatz für die verlorene Fläche erhalten und Gemeinwohlleistungen werden künftig nicht in den Vergabekriterien berücksichtigt. Und das mit den Stimmen einer uns nahe stehenden Partei, die aus der Ökobewegung hervorgegengen ist. Das ist unfassbar.
    Es wurde eine große Chance vertan, Landwirtschaft als Teil der Lösung für die großen Krisen unserer Zeit zu begreifen – Biodiversität, Klima, Ernährung und Gesundheit.
    Trotzdem sagen wir: Es hat sich gelohnt!
    Ganz im Sinne von Václav Havel glauben wir, dass Hoffnung bedeutet, etwas Sinnvolles zu tun – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht.
    Denn wir haben etwas bewegt:
    • Die Verantwortlichen haben gespürt, dass die Vergabe öffentlicher Flächen nicht einfach nach parteipolitischen Interessen erfolgen kann, ohne Widerspruch aus der Bevölkerung.
    • Einigen Entscheidungsträger:innen wurde erst später bewusst, dass sie dem Flächentausch zugestimmt hatten, ohne zu wissen, dass es sich um eine über Jahre ökologisch aufgewertete Fläche handelt. Damit verstößt der Kreis gegen geltendes EU-Recht (EU-VO 2024/1991 – Wiederherstellung der Natur).
    • Und: Durch unseren Einsatz konnten zwei Punkte in den neuen Vergabekriterien verbessert werden – kleine, aber bedeutsame Fortschritte, die künftig vor allem kleineren Betrieben und Junglandwirt:innen helfen können.
    Und das vielleicht Wichtigste:
    Dank eurer Unterstützung durften wir spüren, dass wir Teil eines starken, unsichtbaren Netzwerks sind – eines Netzwerks von Menschen, die unsere Arbeit mittragen, unsere Werte teilen und an eine zukunftsfähige Landwirtschaft glauben.
    Von Herzen danke für eure Solidarität, euer Vertrauen und eure Stimme.

    Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
    und
  • Liebe Freundinnen und Freunde,
    auf dem Foto seht ihr die Lange Koppel im Herbst 2025 – ein Stück Land, das wir seit fast 24 Jahren vom Kreis gepachtet haben. Mit viel Sorgfalt und Verantwortung haben wir diesen Boden bearbeitet, gepflegt und verbessert. Im Laufe der Jahre ist daraus mehr geworden als nur eine Fläche – er ist Teil unserer Geschichte und unseres Engagements.
    Auf dem leichten Boden konnten wir den Humusgehalt nachweislich von 1,8 auf 2,7 Prozent steigern – ein sichtbares Zeichen dafür, wie lebendig Boden werden kann, wenn man ihn sorgfältig behandelt. Seit wir den Acker bewirtschaften verzichten wir vollständig auf Pestizide und synthetische Dünger. Dadurch haben wir schätzungsweise 25.000 Liter Heizöläquivalent eingespart – und noch viel wichtiger: wir haben Lebensraum geschaffen und Bodenfruchtbarkeit aufgebaut.
    Umso schmerzlicher ist es, dass wir diesen Acker im Jahr 2027 verlieren werden – durch einen Flächentausch des Kreises, von dem wir erst erfuhren, als die Entscheidung längst gefallen war.
    Ihr habt uns mit eurer Unterstützung bei unserer Petition den Rücken gestärkt – mit dem Ziel, dass wir einen Ausgleich für den Flächenverlust erhalten und dass in die neuen Vergabekriterien des Kreises künftig Gemeinwohlaspekte einfließen.
    Eure Stimmen und Kommentare haben uns große Wertschätzung und Ermutigung geschenkt – dafür danken wir euch sehr!
    Leider wurde unsere Petition von den politischen Vertreter:innen des Kreises nicht aufgegriffen. Wir haben keinen Ersatz für die verlorene Fläche erhalten und Gemeinwohlleistungen werden künftig nicht in den Vergabekriterien berücksichtigt. Und das mit den Stimmen einer uns nahe stehenden Partei, die aus der Ökobewegung hervorgegengen ist. Das ist unfassbar.
    Es wurde eine große Chance vertan, Landwirtschaft als Teil der Lösung für die großen Krisen unserer Zeit zu begreifen – Biodiversität, Klima, Ernährung und Gesundheit.
    Trotzdem sagen wir: Es hat sich gelohnt!
    Ganz im Sinne von Václav Havel glauben wir, dass Hoffnung bedeutet, etwas Sinnvolles zu tun – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht.
    Denn wir haben etwas bewegt:
    • Die Verantwortlichen haben gespürt, dass die Vergabe öffentlicher Flächen nicht einfach nach parteipolitischen Interessen erfolgen kann, ohne Widerspruch aus der Bevölkerung.
    • Einigen Entscheidungsträger:innen wurde erst später bewusst, dass sie dem Flächentausch zugestimmt hatten, ohne zu wissen, dass es sich um eine über Jahre ökologisch aufgewertete Fläche handelt. Damit verstößt der Kreis gegen geltendes EU-Recht (EU-VO 2024/1991 – Wiederherstellung der Natur).
    • Und: Durch unseren Einsatz konnten zwei Punkte in den neuen Vergabekriterien verbessert werden – kleine, aber bedeutsame Fortschritte, die künftig vor allem kleineren Betrieben und Junglandwirt:innen helfen können.
    Und das vielleicht Wichtigste:
    Dank eurer Unterstützung durften wir spüren, dass wir Teil eines starken, unsichtbaren Netzwerks sind – eines Netzwerks von Menschen, die unsere Arbeit mittragen, unsere Werte teilen und an eine zukunftsfähige Landwirtschaft glauben.
    Von Herzen danke für eure Solidarität, euer Vertrauen und eure Stimme.

    Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
  • Liebe Freundinnen und Freunde,
    am 22. September tagte der Haupt- und Innenausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg. Thema waren u.a. die neuen und umstrittenen Vergabekriterien für die Verpachtung landwirtschaftlicher Einzelpachtflächen.
    Naturschutzverbände kritisierten, dass das Ziel, 25 % vorrangig an Ökobetriebe zu verpachten, nur auf 186 ha Einzelpachtflächen angewendet wird, statt auf über 2.060 ha inklusive der Domänen – ein „Kartenspielertrick“ der verantwortlichen Politik. Zudem werde nicht zwischen Ackerland (mit seinen problematischen Stoffeinträgen in die Böden und Gewässer) und Grünland unterschieden, das ohnehin bereits mit Naturschutzauflagen versehenen ist. Auf welchen Flächen soll am Ende tatsächlich eine ökologische Verbesserung erzielt werden? Selbst im günstigsten Fall würde der Kreis bei seinen Ackerflächen von 186 ha Einzelpacht lediglich auf zusätzliche 46 ha kommen. Das entspräche dann einem Ökoanteil von knapp 6 % seiner gesamten Ackerflächen, incl. der Domäne Fredeburg. Das entspricht noch nicht einmal einem Fünftel des Ziels der Bundesnachhaltigkeitsstrategie!
    Natur Plus kritisierte, dass durch die Nichtverlängerung des Pachtvertrags mit der Domäne Fredeburg und voraussichtlichen Rückumstellungen eine ökologische Verschlechterung entstehe – ein Verstoß gegen EU-Verordnung 2024-1991, Artikel 11. Die Pächter erinnerten an die Zusage, dass ein Vertrag verlängert werde, sofern kein Fehlverhalten vorliege.
    Die FDP schlug vor:
    1. Bestandsschutz für bereits auf Öko umgestellte Flächen,
    2. Bonus für Berufsausbildung.
    Beide Vorschläge wurden – auch mit Stimmen von B90/DIE GRÜNEN – abgelehnt.
    Der gemeinsame Antrag von CDU und B90/DIE GRÜNEN zu den kontrovers diskutierten Vergabekriterien wurde mehrheitlich angenommen.
    Ein SPD-Antrag, die Ackerfläche „Schmaljohannskoppel“ dauerhaft der Domäne zuzuschlagen, um die zweitkleinste Bio-Domäne zu stärken und Flächenverluste auszugleichen, wurde ebenfalls abgelehnt – obwohl ihn eine Abgeordnete von B90/DIE GRÜNEN in einer Rede ausdrücklich unterstützt hatte. Dabei erinnerte sie ausführlich und beispielhaft an die Gemeinwohlleistungen der Domäne Fredeburg für die Region. An dem Abstimmungsverhalten wurde sehr deutlich, dass die Partei nicht mit einer Stimme spricht.
    Zustimmung erhielt hingegen ein Antrag der Kreisverwaltung: Eine Magergrünlandfläche mit 300 Bäumen (Baumpark) sowie eine kleine Ackerfläche werden künftig in die Domänenpacht eingegliedert.
    Irritierend war, dass eine Vorlage aus der Fachverwaltung mit ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien, die im Kreistagsportal veröffentlicht war, in der Sitzung nicht erwähnt wurde – ein für uns enttäuschendes Vorgehen.
    Unser Fazit: Die Entscheidungen schwächen die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit unseres Betriebes. Besonders bedauerlich ist, dass weder ökologische Werte noch Gemeinwohlleistungen ausreichend berücksichtigt wurden – gerade angesichts von Artensterben, Klimawandel und Umweltbelastungen.
    Der intransparente Flächentausch und der parteipolitisch geprägte Prozess haben unser Vertrauen in den Verpächter stark erschüttert. Für uns als Gründergeneration nach über drei Jahrzehnten Aufbauarbeit und kurz vor dem Ruhestand, ist das sehr schmerzhaft.
    Die Entscheidungsträger zeigen wenig Interesse an Ökologisierung, Regionalentwicklung, über 40 entstandenen Arbeitsplätzen, Ausbildung von rund 200 Fachkräften, Bildungsarbeit mit jährlich über 1.000 Schulkindern aus der Region sowie den vilefältigen kulturellen Angeboten.
    Quo Vadis, Herzogtum Lauenburg?
    Wie es weitergeht, beraten wir intern. Die junge Generation, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wird ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die endgültige Abstimmung erfolgt am 9. Oktober – ob wir noch etwas bewegen können, ist offen.
    Euch allen danken wir von Herzen. Ohne eure Unterstützung könnten wir diese Entwicklungen kaum ertragen.
    Herzlichst,
    Eure Fredeburger Hofgemeinschaft
    und

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