Region: Chemnitz
Bild der Petition Petition zum EKKO 2015 der Stadt Chemnitz, Kürzungsmassnahme Theater gGmbH
Kultur

Petition zum EKKO 2015 der Stadt Chemnitz, Kürzungsmassnahme Theater gGmbH

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeisterin u. Stadtrat der Stadt Chemnitz
1.150 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.150 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2010
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition zum EKKO 2015 der Stadt Chemnitz

Die Städtische Theater gGmbH soll im Zeitraum 2011 bis 2015 Einsparungen in Höhe von 10 067 000 Euro erbringen, also über 10 Millionen Euro in fünf Jahren.

Der Chemnitzer Stadtrat möge der Massnahme aus der Beschlußvorlage des EKKO (Theater/01, Nr. 26110/Beteiligung an Theatern) in der jetzigen Form nicht zustimmen.

Der Chemnitzer Stadtrat möge beschließen, dass bis Ende Dezember 2010 ein Konzept zu Kostenreduzierungsmöglichkeiten bei der Theater gGmbH erarbeitet wird, dass keinen so extremen Qualitäts-, Quantitäts- und Ausstrahlungsverlust nach sich ziehen wird, wie er bei der jetzigen Beschlußvorlage unvermeidbar wäre. Der Chemnitzer Stadtrat möge beschließen, dass erst nach Vorlage und Prüfung dieses Konzeptes über die Maßnahme abgestimmt wird.

Begründung

Die Höhe der vorgeschlagenen Kürzungen ist ein Schlag ins Gesicht der Chemnitzer Bürger und ein großer Qualitäts- und Ausstrahlungsverlust für unsere Stadt.

Die Städtische Theater gGmbH soll im Zeitraum 2011 bis 2014 Einsparungen in Höhe von 5 767 000 Euro erbringen. Im Jahr 2015 sollen zusätzlich nochmal 4 300 000 Euro eingespart werden. Das heißt, für den Zeitraum 2011 – 2015 sind Einsparungen in Höhe von 10 067 000 Euro vorgesehen, also über 10 Millionen Euro in fünf Jahren.

Lohnverzicht haben die Theatermitarbeiter schon von 1998 bis 2009 geübt und mit dem derzeitigen laufenden Haustarifvertrag auch weiterhin. Vom massiven Personalabbau in der Zeit bis 2009 gar nicht zu reden. Das heißt, die Mitarbeiter der Städtischen Theater Chemnitz, haben auch schon in finanziell guten Zeiten, durch ihre untertarifliche Beschäftigung, einen großen Beitrag auch zum finanziellen Wohlergehen unserer Stadt geleistet.

Bei den beabsichtigten Einsparungen ist das Theater nicht mehr in der jetzigen, qualitativ hochwertigen Form spielfähig, weil es Entlassungen, Nichtwiederbesetzungen von Stellen in allen Bereichen nach sich ziehen wird. Dauerhafter und konstant steigender Lohnverzicht bedeutet zwangsläufig Qualitätsverlust. Junge Leistungsträger, die übrigens als erste gekündigt werden, verlassen die Stadt. Ebenso ist vollkommen unklar, wie die sowieso schon hohen, ständig steigenden Fest-/Betriebskosten, die hohen Einmietungskosten in der Stadthalle Chemnitz für die Sinfoniekonzerte und jetzt auch noch zusätzlich die durch die Erhöhung der Grundsteuer anfallenden und die definitiv weitersteigenden Energiekosten, gedeckt werden sollen. Kultur braucht nun auch mal Hüllen, in denen sie stattfinden kann. Die Meinung der Stadt, trotz der Einsparmaßnahmen das Kulturangebot und Niveau zu erhalten, ist unrealistisch und nicht nachvollziehbar.

Kunst ist kein Beiwerk oder etwas, das unterhalten und ablenken soll. Die Kunst fordert vielmehr eine bewußte Haltung, ist der kritischste Spiegel unserer Gesellschaft. Kunst ist Bildung, ist Leben, ist Flair des Ortes- also Stadtentwicklung, ist soziale Arbeit und ist Wirtschaftsförderung. Kunst hat über 50 soziale Auswirkungen (siehe anhängende Studien F. Bianchini: Social Impact of the Arts, 1993 u. „The Social Impact of Participation in the Arts“ von F. Matarasso) Wer Kunst/Kultur nur unter dem Gesichtspunkt von ökonomischer Effizienz und Effektivität mißt und bemängelt, dass Kunst mehr kostet als Konsumenten bezahlen, vergißt, dass Kunst sich durchaus amortisiere, und zwar durch die Anregung, die Lebensideen, das nonlineare Denken, welches besonders für die Wirtschaft immer wichtiger wird, und die Kraft, die Kunst geben kann.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Am 24.11.2010 fand die Stadratssitzung, des Stadtrates Chemnitz, statt in der über diese Kürzungsmaßnahme abgestimmt wurde. Ich hatte die Petiton im Vorfeld eingereicht und gleichzeitig allen Fraktionen zur Kenntnis gegeben (natürlich unter Beachtung des Datenschutzes). Aufgrund der Petition gab es unterschiedlichste Änderungsanträge, der sinnvollste kam von der FDP-Fraktion, dem jedoch nicht zugestimmt wurde.
    Nach einer Rede für die Einsparungen durch den Kämmerer u. Bürgermeisters D. Nonnen, die von der gesamten SPD-Fraktion mit freudigem Beifall belohnt wurde, stimmte der Stadtrat mit großer Mehrheit den Kürzungen zu, incl. des zusätzlichen Antrages der Chemnitzer Fraktionen SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Wortlaut dieses Antrages:... weiter

Erst wenn das letzte Theater, das letzte Museum und die letzte Bibliothek geschlossen hat, werdet ihr merken, daß man vom Geld allein nicht leben kann.

Die Subventionierung der Theater und Museen muss aufhören. Das Geld wird an anderer Stelle sehr viel dringender benötigt. Die Leute, die auf Museen und Theater nicht verzichten können, sollen doch bitte den Eintritt zahlen, den Ihnen das Gebotene wert ist. Und wenn dies nicht ausreicht um die Kosten zu decken, dann müssen eben Einsparungen gemacht werden, so wie es jeder Bürger privat auch tun muss. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Millionen in "Kultur" gesteckt wird und an der Bevölkerung und deren Interessen gespart wird (siehe Pausenversorgung und Schulen und Kitas).

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