Region: Bayern
Familie

Appell für einen aufgeklärten Umgang mit Sars-CoV-2 in bayerischen Kitas und Schulen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege & Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales & Staatsministerium für Unterricht und Kultus

510 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

510 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Staatsministerium für Gesundheit und Pflege & Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales & Staatsministerium für Unterricht und Kultus

Sehr geehrte Frau Scharf,
sehr geehrter Herr Holetschek,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Piazolo,
Gesundheit und soziale Teilhabe sind mit das wichtigste, das wir unseren Kindern für Ihre Zukunft mitgeben können. In der aktuell weiter andauernden Pandemie durch Sars-CoV-2 ist beides bis heute nicht durchgängig möglich. Zum einen gefährdet das schnell übertragbare und immer noch weit verbreitete und dynamisch zirkulierende Virus u.a. aufgrund schwerwiegender Langzeitfolgen die Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher. Zum anderen verhindert es die soziale Teilhabe vulnerabler Menschen und deren Familienangehörigen und schränkt auch ihre Bildungschancen erheblich ein.
Die Bayerische Staatsregierung hat auch im Rahmen der aktuellen Fassung des IfSG Möglichkeiten, um Infektionsprävention in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen zu ermöglichen. Darüber hinaus muss sich die Bayerische Staatsregierung als Teil des föderalen Systems der Bundesrepublik Deutschland für notwendige Änderungen im IfSG auf Bundesebene einsetzen.
Wir fordern Sie daher dazu auf die Prävention von SARS-COV-2 Infektionen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt Ihres politischen Handelns zu stellen - "Control Covid for Kids":

  1. Umsetzung von regelmäßige PCR-basierten Tests in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen → diese sind nicht „anlasslos“ in einem dynamischen Infektionsgeschehen sondern geben Sicherheit und ermöglichen schnelles Unterbrechen von Infektionsketten durch fühzeitige Isolation bei Infektion. Zudem können insbesondere kleine Kinder sich nicht adäquat selber schützen.
  2. Verpflichtender Einsatz von mobilen HEPA Luftfiltern in allen Räumen von Kinderbetreuungseinrichtungen und Klassenräumen bayerischer Schulen → die Geräte sind gerade mit Blick auf Herbst und Winter ein wichtiger Baustein, denn unter der aktuell verschärften Energiesituation (russisches Gas) ist ständiges Heizen gegen die Kaltluft durch häufiges Lüften noch viel problematischer als im vergangenen Jahr.
  3. Wiedereinführung einer Maskenpflicht für Erwachsene in Kinderbetreuungseinrichtungen → denn kleine Kinder können sich nicht selber durch Tragen einer Maske schützen. Zudem werden die ohnehin bereits stark belasteten Mitarbeiter:innen der Einrichtungen so ebenfalls geschützt
  4. Wiedereinführung einer Maskenpflicht in allen Schulen für Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen → denn nur Infektionsschutzmasken helfen, die Verbreitung von Aerosolen in vollbesetzten Klassenzimmern effektiv zu reduzieren
  5. Aktive Aufklärung zu den gesundheitlichen Risiken, die mit (mehrfachen) SARS-COV-2 Infektionen einhergehen → FAQs auf staatlichen Webseiten reichen nicht aus. Es muss eine stringente Aufklärungskampagne erfolgen durch Informationen in den Einrichtungen vor Ort – z.B. Elternabende, Unterrichtseinheiten, mediale Kampagnen

Weitere Informationen können Sie unserem offenen Brief an den bayerischen Gesundheitsminister, Klaus Holetschek vom 23.6.2022 entnehmen: LINK

Begründung

Uns besorgt vor allem die aktuelle Sorglosigkeit, die landesweit in Bezug auf die Pandemie und die weiterhin extrem hohen Infektionszahlen herrscht. Es gibt mittlerweile viele Erkenntnisse, die ein sehr beunruhigendes Bild über mögliche Risiken und Langzeitfolgen einer SARS-COV-2 Infektion zeichnen. Auch wenn die akute Erkrankung derzeit zu einer vergleichsweise niedrigen Zahl schwerer Verläufe führt, zeigen die wissenschaftlichen Analysen weltweit, dass nach einer überstandenen akuten Covid-19 Erkrankung viele verschiedene teils schwerwiegende Langzeitfolgen auftreten.
Long COVID:
Hierzu gibt es viele wissenschaftliche und medizinische Untersuchungen. Es zeigt sich, dass das Risiko dieser für die Betroffenen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen einhergehenden Erkrankung bei etwa 10-15% nach überstandener SARS-COV-2 Infektion liegt. Dabei ist die schwere der akuten Erkrankung nicht entscheidend. 1 2
Auch Kinder und Jugendliche sind mit einem Risiko von ca. 10% nach überstandener SARS-COV-2 Infektion von dieser Erkrankung betroffen. 3
Unbestritten ist, dass Long COVID eine erhebliche Beeinträchtigung in Bezug auf die Entwicklung unserer Kinder darstellen wird. Die erfolgreiche Prävention dieser Erkrankung kann nur durch das Verhindern der vorausgehenden SARS-COV-2 Infektion erreicht werden. Aufgrund des erheblichen Risikos für den Erwerb von Long COVID unter den Randbedingungen des aktuellen Infektionsgeschehens ist eigenverantwortliches Handeln als einzige Maßnahme nicht vertretbar. Der Gesetzgeber muss hier zusätzliche Schutzmöglichkeiten umsetzen.
Herzerkrankungen:
Das individuelle Risiko einer Herzerkrankung (Insuffizienz, Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung …) innerhalb von 12 Monaten nach überstandener SARS-COV-2 I Infektion steigt um etwa 60% gegenüber Personen, die keine SARS-COV-2 Infektion durchgemacht haben. Die Schwere der durchgemachten Infektion hat dabei offenbar einen Effekt: Eine „milde“ Erkrankung erhöht das Risiko aber immer noch um etwa 40%.4 5 6
Selbst wenn Kinder und Jugendliche in diesem Zusammenhang möglicherweise geringeren Risiken unterliegen würden, besteht weiterhin die Problematik, dass durch den engen Kontakt mit Erwachsenen in Familien und Betreuungseinrichtungen die Weitergabe der Infektion nahezu unvermeidlich ist.
Veränderungen der Gehirnstruktur / Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Verschiedene Studien haben den Einfluss einer SARS-COV-2 Infektion auf strukturelle Veränderungen des Gehirns untersucht. In einer britischen Studie konnte gezeigt werden, dass eine SARS-COV-2 Infektion zu einem Verlust von grauer Substanz im Gehirn führen kann.7
Sicherlich lässt sich diese Untersuchung aktuell noch nicht verallgemeinern. Aber es stellt für uns doch ein schwerwiegendes Indiz dar, dass mit einer SARS-COV-2 Infektion derzeit noch unbekannte oder nicht vollständig verstandene Risiken in Bezug auf die Gehirnentwicklung einhergehen. Welchen Einfluss dies auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat, ist aktuell noch nicht abzusehen. Unter diesen Umständen ist Infektionsprävention die einzige sinnvolle und zielführende Maßnahme. Diese muss durch den Gesetzgeber zwingend unterstützt werden, da ein auf Eigenverantwortung zielender Ansatz gerade in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen nicht möglich ist.
Weitere Folgeerkrankungen
Neben den vorgenannten SARS-COV-2 induzierten Risiken bestehen weitere Risiken, die sich unmittelbar und teils mit schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen auch bei Kindern und Jugendlichen zeigen. Hierzu gehören

  • Paediatric multisystem inflammatory syndrome - PIMS 8 9
  • Nierenschäden 10 11
  • Leberschäden 12 & potentieller Auslöser für Hepatitis bei Kindern 13
  • Diabetes 14

Quellen:

  1. https://www.zusammengegencorona.de/covid-19/long-covid-langzeitfolgen-einer-covid-19-erkrankung/
  2. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-027l_S1_Post_COVID_Long_COVID_2021-07.pdf
  3. https://www.nature.com/articles/d41586-021-01935-7
  4. https://www.scientificamerican.com/article/even-mild-covid-can-increase-the-risk-of-heart-problems/?amp;text=Even
  5. https://www.news-medical.net/health/COVID-19-and-Heart-Damage.aspx
  6. https://www.science.org/content/article/covid-19-takes-serious-toll-heart-health-full-year-after-recovery
  7. https://www.nature.com/articles/s41586-022-04569-5
  8. https://www.who.int/publications/i/item/multisystem-inflammatory-syndrome-in-children-and-adolescents-with-covid-19
  9. https://dgpi.de/pims-survey-update/
  10. https://pratt.duke.edu/about/news/covid-19-can-infect-and-damage-human-kidney-cells
  11. https://www.nature.com/articles/s41581-021-00487-3
  12. https://www.journal-of-hepatology.eu/article/S0168-8278(20)30294-4/fulltext
  13. https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/DON-389
  14. https://www.thelancet.com/journals/landia/article/PIIS2213-8587(22)00044-4/fulltext
Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 21.06.2022
Petition endet: 31.12.2022
Region: Bayern
Kategorie: Familie

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

    als wir im Sommer 2022 diesen Aufruf gestartet haben, waren wir noch voller Hoffnung, dass sich die Politik in Bayern (aber auch um Bund) letztlich doch für einen wissenschaftlichen und aufgeklärten Umgang mit den Gefahren von SARS-CoV-2 insbesondere für Kinder und Jugendliche entscheiden würde.

    Leider sind wir mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass Appelle und Petitionen letztlich keine Wirkung entfalten können. Rationale und auf Basis von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen formulierte Forderungen werden ignoriert oder deren Verfasser werden mit beschwichtigenden Antworten hingehalten. Diese Erfahrung haben wir in den letzten Monaten immer wieder gemacht!
    Der aktuelle politische... weiter

Noch kein PRO Argument.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass die vom Petenten geforderten Maßnahmen und ein aufgeklärter Umgang sich diametral gegenüberstehen.

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