Bildung

Gute Lehre an der FAU - auch nach QuiS II

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Universitätsleitung der FAU Erlangen-Nürnberg, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
1.679 Unterstützende 313 in Mittelfranken

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

1.679 Unterstützende 313 in Mittelfranken

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Ende 2020 läuft das BMBF-Projekt QuiS II "Qualität in Studium und Lehre" aus. Aktuell inkludiert das Projekt an der FAU zahlreiche Teilprojekte mit insgesamt 23 Vollzeitstellenäquivalenten (VZÄ). Der Freistaat Bayern wird nach aktuellem Stand keine Anschlussfinanzierung im Rahmen des "Zukunftsvertrags Studium und Lehre stärken" gewährleisten, obwohl durch diesen die Verstetigung erfolgreicher QuiS-Projekte grundsätzlich möglich wäre. Die Universitätsleitung der FAU Erlangen-Nürnberg stellt ebenfalls keine Mittel für eine Verstetigung in Aussicht.

Als Studierende der FAU fordern wir, dass das Grundlagen- und Orientierungsstudium (GOS), die E-Learning-Koordinator:innen, das Schreibzentrum und das Diversity Management mit den Diversity Scouts verstetigt werden. Es muss sehr schnell gehandelt werden, denn aufgrund der auslaufenden Verträge zum Jahresende sind die meisten Mitarbeiter:innen bereits auf Jobsuche. Aufgrund ihrer umfassenden und langjährigen Expertise wären diese Mitarbeiter:innen kaum zu ersetzen.

Die FAU benötigt darüber hinaus dringend ein umfassendes, wissenschaftlich fundiertes Lehrangebot zur Förderung personaler und interdisziplinärer Kompetenzen, das allen Studierenden zur Verfügung steht – wie es als Bestandteil des GOS eingeführt wurde und an anderen Universitäten bereits fest etabliert ist. Wir fordern die Universitätsleitung auf, ein Konzept hierzu baldmöglichst zu erstellen.

Begründung

QuiS II beinhaltet aktuell Projekte in der Orientierungsphase (u.a. MeinStudium, Schülerkontaktstudium, Frühstudium), in der Studieneingangsphase (u.a. GOS, MINT-Einstieg) sowie im Bereich der Studien-Service-Center und des Learning Lab (u.a. Schreibzentrum, Lernberatung). Weiterhin ein Entwicklungsprogramm für digitale Lehre (u.a. E-Learning-Koordination, digitale Lernplattformen), Qualifizierungsangebote für Lehrende (u.a. ProfilLehrePlus, Zertifikat digitale Lehre, Beratung und Coaching) sowie Angebote im Diversity Management (u.a. Diversity Scouts).

Laut FAU soll(te) durch QuiS „der Einstieg ins Studium erleichtert, Abbruchquoten verringert und digitale Lehre vorangebracht werden." Allgemeine Schwerpunkte in QuiS sind: "der Umgang mit Heterogenität, die Digitalisierung der Lehre, die Internationalisierung der [Universität] sowie die Stärkung der Interdisziplinarität." Strukturell wurde die „Verbesserung der Personalausstattung“ als wichtiges Ziel formuliert [1]. All diese Vorhaben wurden mit den QuiS-Projekten zwar mit großem Erfolg vorangebracht, sie sind jedoch längst nicht abgeschlossen und benötigen dringend weitere Förderung und Verstetigung. Das nach aktuellem Stand komplette Wegfallen der QuiS-Strukturen und Angebote wäre für die Studierenden der FAU ein herber und nicht anderweitig kompensierbarer Verlust.

Die schnelle Digitalisierung und das Projekt "Schell Digital" an der FAU ist zudem einigen Stellen zu verdanken, die aus QuiS geschaffen wurden. Nur durch die zentralen Stellen am ILI, aber auch mit Hilfe der dezentralen E-Learning-Koordinator:innen war eine zielgerichtete Unterstützung bei der Produktion von digitalen Lerninhalten aufgrund der Corona-Pandemie möglich. Auch mediendidaktische und fachspezifische Beratung von Lehrenden und viele Stellen von studentischen Hilfskräften in vielen E-Learning Projekten sollen ersatzlos gestrichen werden, obwohl deren Gestaltung noch lange nicht abgeschlossen ist und stets eine Daueraufgabe darstellt. Aufgrund eines stetigen Wandels der Lerninhalte und der Fluktuation bedarf es einer dauerhaften Beratung und Unterstützung. Auch geht damit ein Teil der studentischen Partizipation bei den Projekten mit dem Motto „von Studierenden für Studierende“ verloren.

Die Universitätsleitung (UL) ist seit 2019 in Gesprächen mit den Studierenden und den beteiligten Einrichtungen, um über die Chancen der Weiterführung von Projekten zu sprechen. Insbesondere zur Priorisierung der Verstetigung von Stellen gab es seitens der UL Gespräche mit allen Beteiligten, u.a. auch mit Vertreter:innen der Studierendenschaft. In vielen weiteren Gremiensitzungen und Gesprächen mit der UL wurde das Thema frühzeitig angesprochen und thematisiert. Nichtsdestotrotz wird es keine Weiterfinanzierung von Projekten aus QuiS II geben, auch sehr zum Ärgernis von Instituten und Dozierenden verschiedener Fakultäten. Uns ist bewusst, dass es schwierig ist, alle aktuell laufenden Projekte weiter zu fördern. Dass jedoch alle Projekte auslaufen sollen, ist nicht hinnehmbar.

Schuld daran ist auch die Verpflichtungserklärung [2] des Freistaates Bayern mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Diese enthält nicht - wie in vielen anderen Bundesländern und vom BMBF gewünscht - freie Mittel für die Universitäten. Mit diesen Mitteln hätten die Universitäten selbstbestimmt ihre individuellen Schwerpunkte fördern können. Diese Mittel sollen stattdessen nun bayernweit u.a. in die "Hightech Agenda Bayern" (HTA) fließen und die "Zukunftsbereiche Künstliche Intelligenz/Informatik, Luft-/Raumfahrt und Geodäsie, CleanTech sowie Elektromobilität/Batterietechnik" stärken. Dem Freistaat und unserem Ministerpräsidenten Markus Söder scheint dabei nicht klar zu sein, dass es für gute Universitäten außer guter Forschung auch noch gute Lehre benötigt. Zentrale Mittel für Schlüsselqualifikationen, Interdisziplinarität, Orientierungsphasen, Fortbildung von Lehrenden und E-Learning werden dabei nämlich gänzlich außen vor gelassen.

Die UL hat dargestellt, dass eine Verstetigung mit aktuell laufenden Mitteln unmöglich sei und deshalb die zentralen Mittel vom Freistaat kommen müssten. Die fehlende Unterstützung vermittelt den Eindruck, dass gute Lehre weniger Gewicht eingeräumt wird als guter Forschung. Aus Studierendensicht darf aber das Verhältnis zwischen guter Lehre und guter Forschung nicht ins Ungleichgewicht gebracht werden und deshalb bedarf es der Unterstützung und Verstetigung der oben genannten Projekte. Wir fordern daher die weitere Unterstützung und Verstetigung der o.g. Projekte durch gemeinsames Engagement des StMWK und der UL der FAU.

Abschließend stellt sich also die Frage: Quo vadis FAU? Quo vadis Freistaat Bayern? Unsere Antwort: gute Universitäten funktionieren nur mit guter Lehre durch und mit qualifizierten und geschulten Lehrenden.

[1] https://quis.fau.de/quis-zweite-foerderphase

[2] https://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Papers/2_BY_Verpflichtungserklaerung.pdf

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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